![]()  | published in: Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen Band 24, S. 257-264, 1998, Osnabrück. [back]  | 
Jens-Hermann Stuke & Danny Wolff
Kurzfassung: Zu 40 Schwebfliegenarten werden Hinweise zur Verbreitung in Bremen und Niedersachsen gegeben. Erstmals für den Untersuchungsraum werden Paragus constrictus, Chrysogaster basalis, Chrysogaster rondanii und Callicera rufa gemeldet.
Abstract: Comments on the distribution of 40 hoverfly species in Bremen and Lower Saxony are given. Paragus constrictus, Chrysogaster basalis, Chrysogaster rondanii and CaIlicera rufa are reported for the first time for this area.
Key words: Syrphidae, Faunistic, Niedersachsen (Lower Saxony)
Autoren:
Jens-Hermann Stuke, Universität Bremen, Fachbereich 2, AG Evolutionsbiologie, Postfach 330440, 28334 Bremen
Danny Wolff, Bahnhofstraße 33, 29574 Ebstorf - (now: Lönsstrasse 1a, 29574 Ebstorf)
1 Einleitung
Obwohl erst ein Jahr seit dem ersten Nachtrag zur Schwebfliegenfauna Niedersachsens und Bremens vergangen ist (Stuke 1996), sollen hier in Vorbereitung auf eine Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Schwebfliegen verschiedene Korrekturen und Ergänzungen aufgeführt werden.
2 Material
Die Nomenklatur und Reihenfolge entsprechen Barkemeyer (1994). Sofern nicht anders erwähnt, wurde das Material von den Autoren gesammelt und bestimmt und befindet sich in deren Sammlungen.
3 Ergebnisse
m, mm = Männchen (male), w, ww = Weibchen (female) !
Syrphus nitidifrons Becker;
1921
Material: 1 w (05.06.1996, Im Sieken bei Westerweyhe)
Diese Art wurde innerhalb von zehn Jahren von fünf Fundorten aus
Niedersachsen gemeldet. S. nitidifrons wird sich bei
gezielter Suche und intensiven Fängen ähnlicher; weitaus
häufigerer Arten (Parasyrphus punctulatus, Melangyna spp.)
voraussichtlich als verbreitet herausstellen.
Epistrophe melanostoma (Zetterstedt,
1843)
Material: 1 m (01.05.1995, Klein Hesebecker Bruch); 1 m
(05.05.1995 Galgenberg [N-Hang] bei Grünhagen); 1 w (30.05.1996,
Im Sieken bei Westerweyhe).
Dieses sind die ersten Nachweise aus Nordost-Niedersachsen.
Eupeodes lundbecki (Soot-Ryen,
1946)
Material: 1 m (01.09.1996, Rekumer Geest). Dies ist der
erste Nachweis aus Bremen und erst der fünfte aus dem
Bearbeitungsraum.
Eupeodes nielseni (Dusek
& Láska, 1976)
Material: 1 m (20.05.1992, Im Sieken bei Westerweyhe).
Mit sieben Fundorten muß diese Art als nicht selten in
Niedersachsen gelten.
Dasysrphus friuliensis (van
der Goot, 1960)
Material: 1 m, 1 w (08.06.1983, Buntenbock, leg., coll. et det.
Malec, bei Barkemeyer (1994) unter D. venustus)
Barkemeyer (1994: 79) trennt D. friuliensis nicht von
D. venustus (Meigen, 1822), da ihm keine ,,trennscharfen
Unterschiede" bekannt sind. Er erwähnt nur, daß einige
Belege aus Niedersachsen zu dieser ,,Form" gezählt werden
können. Die zwei vorliegenden Tiere lassen sich nach van der
Goot (1981) eindeutig D. friuliensis zuordnen.
Dasysyrphus hilaris (Zetterstedt,
1843)
Material: 1 w (02.06.1986, Alte Ziegeleigrube bei Molbath, bei
Barkemeyer (1994) unter venustus); 1 m (23.05.1986, Im
Sieken bei Westerweyhe, bei Barkemeyer (1994) unter D. venustus);
1 w (03.06.1986, Ilmenautal bei Kirchweyhe, bei Barkemeyer
(1994) unter D. venustus); 1 m (11.05.1989,
Knüll); 1 w (10.06.1989, do.); 2 mm, 1 w (23.05.1989,
Hahnenhorst); 1 m (06.05.1994, Pietzmoor); 1 w (16.05.1994, do.);
2 ww (25.5.1994, Bockheber); 1 m (07.05.1994, lnzmühlen), 1 w
(20.05.1994, do.); 1 m (17.05.1994, Hofgehölz Möhr); 2 ww
(28.05.1995, do.); 1 m, 2 ww (06.06.1995, do.); 1 w (27.06.1994,
do.).
Barkemeyer (1994) erwähnt, daß einige Tiere, die er unter D.
venustus (Meigen, 1822) führt, aufgrund der
Gesichtszeichnung zu D. hilaris gezählt werden könnten.
Er führt die Art jedoch nicht in der Artenliste auf. Láska
& Bicik (1996) nennen neben den Färbungsmerkmalen weitere
diagnostisch wichtige Merkmale. Nach diesen Merkmalen gehören
die aufgeführten Tiere zu D. hilaris. Ehe der
Status von D. hilaris nicht geklärt ist, sollte diese Art
nach den derzeit verfügbaren Merkmalen getrennt und in die
niedersächsische Artenliste aufgenommen werden.
Dasysyrphus pauxillus (Williston,
1887)
Bicik & Láska (1996) zeigen, daß unter D. nigricornis
auct. nec. Verral, 1873 zwei Arten geführt werden.
Sämtliche vorliegenden Tiere aus Niedersachsen (Stuke 1996)
gehören zu D. pauxillus. Auch Doczkal (1996) weist
darauf hin, daß ihm nur D. pauxillus aus
Deutschland bekannt ist.
Parasyrphus macularis (Zetterstedt,
1843)
Material: 2 ww (03.05.1994, Niehof bei Veerßen)
Damit ist die ansonsten verbreitete Art auch aus
Nordost-Niedersachsen nachgewiesen.
Parasyrphus nigritarsis (Zetterstedt,
1843)
Material: 1 w (12.06.1995, Eitzener Bruch bei Eitzen I)
P nigritarsis ist erst von vier Fundorten aus
Niedersachsen bekannt, dieses ist der erste Nachweis für
Nordost-Niedersachsen.
Chrysotoxum lineare (Zetterstedt,
1819)
Bei den zwei von Barkemeyer (1994) genannten Belegen handelt es
um C. vernale Loew, 1841, wobei das Tier von Wibbesee ein
m ist. Die Art ist damit für Niedersachsen nicht belegt.
Baccha obscuripennis Meigen,
1822
Material: 1 m (05.07.1986, Eitzener Bruch bei Eitzen I, bei
Barkemeyer (1994) unter B. elongata); 1 m (01.05.1989,
Kakerbeck); 1 m (18.05.1989, Steinbeck); 1 m (02.06.1989,
Rüstje)
Barkemeyer (1994) nennt diese Art nicht, vermutlich da der
Artstatus umstritten ist. Die Synonymie mit B. elongata
ist nicht gesichert, nach den gängigen Bestimmungsmerkmalen
(van der Goot 1981) gehören die aufgeführten mm eindeutig zu B.
obscuripennis.
Platycheirus tarsalis (Schummel,
1837)
Material: 1 w (22.05.1995, Im Sieken bei Westerweyhe)
Dies ist erst der zweite Nachweis aus dem niedersächsischen
Flachland.
Paragus constrictus Simic,
1986
Material: 1 m (31.07.1984, Dragahn, leg. et coll. Vidal, bei
Barkemeyer (1994) unter P tibialis)
DoczkaI (1996) zeigt, daß unter P tibialis zwei Arten
geführt werden. Diese kommen beide in Niedersachsen vor. Neu
für Niedersachsen!
Paragus majoranae (Rondani,
1857)
Material: 1 m, 1 w (25.06.1992, Rießel bei Medingen, in Kopula);
3 mm (28.06.1995, Oberhaverbecker Holz)
Die leicht zu übersehene Art ist in Nordost-Niedersachsen
anscheinend nicht selten.
Paragus tibialis (Fallen,
1817)
Material: 2 mm (22.09.1901, Badener Berg, leg.?, coll.
Überseemuseum Bremen, bei Barkemeyer (1994) genannt); 1 m
(20.7.1899 Bürstel, leg.?, coll. Überseemuseum Bremen, bei
Barkemeyer (1994) genannt); 1 m (17.07.1918, Varrel, leg.?, coll.
Überseemuseum Bremen, bei Barkemeyer (1994) genannt), 1 m
(25.7.1897, Windhorn, leg.?, coll. Überseemuseum Bremen, bei
Barkemeyer (1994) genannt)
P tibialis konnte nur bis 1917 in Niedersachsen
nachgewiesen werden. Dieses sind die einzigen gesicherten Belege
von P tibialis aus Norddeutschland.
Heringia latitarsis (Egger;
1865)
Material: 1 m (19.05.1991, Bodenteicher Heide); 1 m (24.05.1991,
Großes Bruch bei Altenebstort); 1 m (21.06.1991, do.); 1 m
(08.08.1995, Heinköpen)
H. latitarsis wird damit erstmals aus
Nordost-Niedersachsen gemeldet.
Cheilosia antiqua (Meigen,
1822)
Material: 1m (29.04.1990, Großes Bruch bei Altenebstort); 3 mm,
1 w (29.04.1993, Im Sieken bei Westerweyhe); 2 mm, 1 w
(29.04.1994, Eitzener Bruch bei Eitzen I); 3 mm, 4 ww
(08.05.1996, Hasbruch); 6 ww (20.05.1996, do.)
C. antiqua konnte bisher von nur fünf Fundorten aus
Niedersachsen nachgewiesen werden.
Cheilosia ruficollis Becker;
1894
Material: 1 m (06.05.1995, Großes Bruch bei Altenebstorf)
Dies ist erst der zweite Nachweis aus Niedersachsen. Der Beleg
wurde mit einem von C. Claussen (Flensburg) überprüften Tier
aus Berlin verglichen.
Cheilosia rufimana Becker;
1894
Material: 1 m (Anfang Mai 1991 [Farbschalenfang],
Galgenberg [N-Hang] bei Grünhagen); 1 m (30.05.1991, Hainberg
bei Westerweyhe); 1 m (31.05.1996, Großes Bruch bei
Altenebstorf); 1 w (02.05.1995, Klein Hesebecker Bruch)
Die Art ist inzwischen schon von acht Fundorten aus Niedersachsen
bekannt, alle Fundorte liegen im Flachland.
Chrysogaster basalis Loew,
1857
Material: 1 m (08.08.1997, Eberhausen, leg., coll. et det.
Malec)
Dies ist der erste Nachweis aus Niedersachsen.
Chrysogaster rondanii Maibach
& Goeldlin de Tiefenau, 1995
Material: 1 w (o.D., Bremen, coll. Norwich, bei Barkemeyer 1995
unter C. virescens); 1 m, 6 ww (07.05.1985, Mansholter
Holz / Dingshagen, leg. et coll. Barkemeyer, unter C. virescens
det. Barkemeyer 1986).
Nachweise aus anderen Bundesländern:
1 w (20.5.1990, Schleswig-Holstein: Schrezerberg, leg. Kassebeer,
unter C. virescens det. Kassebeer 1991); 1 m
(31.03.1990, Hessen: Darmstadt, leg. et coll. Hauser, unter C.
virescens det. Claußen 1990); 1 m (14.04.1991, do., leg.
et coll. Hauser, unter C. virescens det. Claußen
1992); 1 m, 2 ww (13.5.1991, do., leg. et coll. Hauser), 1 w
(4.5.1992, do., leg. et coll. Hauser)
Maibach & Goeldlin de Tiefenau (1995) haben gezeigt, daß
unter C. virescens Loew, 1854 bisher zwei Arten
geführt wurden. Sie nennen nur jeweils einen Beleg von C.
rondanii aus Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein.
Das vorliegende Material zeigt, daß C. rondanii in
ganz Deutschland verbreitet ist. Neu für Niedersachsen!
Chrysogaster virescens Loew,
1854
Material: 1 w (16.6.1979, Ahlhorner Teiche, leg. et coll.
Barkemeyer); 2 mm (15.05.1980, do.); 2 mm (10.5.1980, do.); 3 mm,
2 ww (09.05.1981, do.); 3 mm (19.05.1985, do.); 2 ww (05.06.1983,
Huntloser Moor, leg. et coll. Barkemeyer); 1 m (16.06.1979,
Baumweg, leg. et coll. Barkemeyer); 1 m (17.05.1980, do.); 1 w
(04.06.1980, do.); 1 m (09.05.1981, do.); 2 ww (19.05.1985, do.);
1 w (05.07.1983, Jagdkopf, leg. et coll. Barkemeyer); 1 w
(18.06.1984, Freedenwald, leg. et coll. Barkemeyer); 1 m
(02.06.1982, Braunlage, leg. et coll. Barkemeyer); 1 m
(14.05.1983, Wunderburger Moor, leg. et coll. Barkemeyer); 1 m
(26.05.1982, Emlichheim-Haselaar, leg. et coll. Barkemeyer); 1 m
(15.05.1980, Thülsfelder Talsperre, leg. et coll. Barkemeyer); 1
w (03.07.1989, Rüstje); 2 ww (14.06.1993, lnzmühlen); 8 mm
(10.05.1994, do.); 4 ww (20.05.1994, do.); 1 m (18.05.1994,
Hofgehölz Möhr); 1 w (20.06.1994, do.); 2 mm, 6 ww (18.06.1995,
do.); 1 w (16.05.1994, Pietzmoor); 1 w (30.05.1994, do.); 2 ww
(27.05.1994, Döhle); 1 w (15.06.1986, Eitzener Bruch bei Eitzen
I); 1 m, 1 w (12.05.1990, Großes Bruch bei Altenebstorf); 1 w
(22.05.1991, do.); 1 w (05.06.1991, do.); 1 w (21.06.1991, do.);
1 w (12.06.1988, Ebstorf).
Nachweise aus anderen Bundesländern:
2 ww (19.07.1992, Baden-Württemberg: Kirchspielwald), 1 w
(16.07.1992, Baden-Württemberg: Zastler Hütte); 1 m
(13.07.1992, Baden-Württemberg: Rinken); alle Tiere vor 1989,
leg. et coll. Barkemeyer
Chrysogaster virescens konnte deutlich häufiger
nachgewiesen werden als C. rondanii.
Orthonevra elegans (Meigen,
1822)
Material: 1 m (o.D., Bremen, coll. Norwich)
Dieser Beleg aus dem Überseemuseum wird von Barkemeyer (1994)
nicht genannt. Es handelt sich um ein Tier aus der Sammlung
Norwich. Die Belege dieser Sammlung sind nur mit dem Schild
,,Bremen" etikettiert. Zumindest für einige Käfer kann es
sich bei diesen Schildern nicht um Fundortetiketten handeln
(Esser mdl. Mitteilung). Die insgesamt kleine Norwich-Sammlung
enthält eine bemerkenswert hohe Anzahl von Syrphiden, die nur
durch diese Tiere aus dem norddeutschen Flachland belegt sind. Es
muß daher damit gerechnet werden, daß auch bei den Syrphiden
die Angabe ,,Bremen" nicht den Fundort der Schwebfliege,
sondern den Wohnort des Sammlers angibt. Es ist müßig, darüber
zu spekulieren, woher die Tiere aus der Norwich-Sammlung
tatsächlich stammen. Das vorliegende Tier kann nicht als
weiterer Beleg aus dem Faunengebiet gelten.
Brachyopa bicolor (Fallen,
1817)
Material: 1 m (29.05.1991, Galgenberg [NHang] bei Grünhagen); 1
m (29.09.1994, Klein Hesebecker Bruch, Larvenfund in Schleimfluß
an der Stammbasis von Alnus glutinosa)
B. bicolor wurde mit diesen Daten bisher von sechs Fundorten
aus dem niedersächsischen Flachland gemeldet. Das Fehlen im
südlichen Niedersachsen ist sicherlich auf Erfassungsdefizite
zurückzuführen.
Brachyopa scutellaris Robineau-Desvoidy,
1844
Material: 8 mm (29.05.1991, Galgenberg [N-Hang] bei Grünhagen);
2 mm (18.05.1992, Niehof bei Veerßen); 2 mm (02.06.1992, do.); 1
m, 1 w (03.05.1994, do.)
Diese neuen Nachweise bestätigen die Vermutung, daß es sich bei
B. scutellaris um eine zumindest im
niedersächsischen Flachland verbreitete Art handelt.
Brachyopa vittata Zetterstedt,
1843
Material: 1 m (12.05.1994, Im Sieken bei Westerweyhe); 1 m (
30.05.1996, do.); 2 mm (06.06.1996, Eitzener Bruch bei Eitzen I)
Die Art ist jetzt von vier Fundorten aus dem Flachland und
erstmals aus Nordost-Niedersachsen nachgewiesen.
Myolepta vara (Panzer;
1798)
Material: 1 m (12.05.1994, Im Sieken bei Westerweyhe); 1 w
(30.05.1996, do.)
Bisher stammen alle drei Fundorte des norddeutschen Flachlandes
aus Nordost-Niedersachsen.
Neoascia annexa (Müller, 1776)
Bei dem einzigen von Barkemeyer (1994) für das niedersächsische
Flachland (Dörpen) gemeldete Tier handelt es sich um Neoascia
podagrica (Fabricius, 1 775). Die braune
Flügeladersäumung ist bei dem vorliegenden Exemplar kaum zu
erkennen, so daß die Art mit Barkemeyer & Claussen (1986)
leicht falsch bestimmt werden kann. Es liegen bisher keine
Nachweise von N. annexa aus dem norddeutschen Flachland
vor.
Callicera rufa Schummel,
1842
Material: 2 Exuvien (24.4.1996, lnzmühlen, vid. Rotheray); 1
Exuvie (15.04.1996, Ehrhorner Dünen); 5 Exuvien (03.05.1996;
lnzmühlen); 5 Exuvien (07.05.1996, lnzmühlen); alle Exuvien aus
Faullöchern von Pinus sylvestris
Diese Art wurde bisher nur von Hassler & Baumgärtner
(1990) für Deutschland gemeldet. Vermutlich ist diese Art, die
am ehesten als Larve nachzuweisen ist (Rotheray & MacGowan
1990), in Deutschland weiter verbreitet. Neu für Niedersachsen!
Eumerus sogdianus Stackelberg,
1952
Bei dem von Kassebeer (1993) genannten Tier handelt es sich nach
dessen eigenen Angaben um E. strigatus (Fallen, 1817). E.
sogdianus ist damit für Niedersachsen bisher nicht
nachgewiesen.
Psilota anthracina Meigen,
1822
Material: 1 m (01.05.1995, Klein Hesebecker Bruch)
Diese sehr unauffällige Art wurde seit 1984 von acht Fundorten
gemeldet, sieben davon liegen im niedersächsischen Flachland.
Die Nachweise der unauffälligen Art spiegeln damit sowohl
zeitlich als auch räumlich vor allem die Aktivitäten erfahrener
Schwebfliegensammler in Niedersachsen und nicht die Verbreitung
von P anthracina wieder.
Chalcosyrphus valgus (Gmelin,
1790)
Material: 1 m (12.05.1990, Großes Bruch bei Altenebstorf)
Dieses ist der erste Nachweis für Nordost-Niedersachsen seit
Jahrzehnten.
Brachypalpus valgus (Panzer
1798)
Material: 1 m (22.04.1994, Schweimker Moor)
Seit 1906 ist dies der erste Nachweis für Niedersachsen.
Brachymyia floccosa
(Meigen, 1822)
Material: 1 m (29.05.1991, Galgenberg [NHang] bei Grünhagen); 1
m (21.05.1992, do.); 1 Larve (29.11.1992, do., in feuchtem
Holzmulm in hohler Stammbasis einer vom Sturm geworfenen Ulmus
sp., 1 m geschlüpft); 1 m (18.05.1993, Klein Hesebecker
Bruch)
B. floccosa wird hier erstmals für das niedersächsische
Flachland gemeldet.
Criorhina asilica (Fallen,
1816)
Material: 1 m, 1 w (12.05.1990, Großes Bruch bei Altenebstorf);
2 mm (03.06.1992, Klein Hesebecker Bruch); 2 mm (21.05.1992,
Galgenberg [N-Hang] bei Grünhagen); 1 m (05.06.1992, Im Sieken
bei Westerweyhe); 1 m (12.05.1994, do.); 1 m (22.05.1995, do.); 1
m, 1 w (30.05.1996, do.)
Die Art ist offenbar in naturnahen Laubwäldern in
Nordost-Niedersachsen nicht selten.
Criorhina ranunculi (Panzer
1804)
Material: 1 w (30.05.1996, Im Sieken bei Westerweyhe); 1 m
(31.05.1996, Großes Bruch bei Altenebstorf)
Dies sind die ersten Nachweise für das niedersächsische
Flachland.
Ceriana conopsoides (Linnaeus,
1758)
Material: 1 w (07.06.1996, NSG Unteres Wümmetal)
C. conopsoides ist aktuell nur von vier Fundorten aus
Nordwest-Niedersachsen bekannt.
Helophilus affinis Wahlberg,
1844
Material: 1 w (28.07.1991, Großes Bruch bei Altenebstorf)
Auch zukünftig sollten alle Funde dieser Art publiziert werden,
um die Arealerweiterung nach Süden zu dokumentieren. Aus
Niedersachsen wurde H. affinis bislang von neun Fundorten
gemeldet.
Anasimyia lunulatus (Meigen,
1822)
Diese Art ist bisher nur durch ein Tier aus der Norwich Sammlung
belegt, ihr Status daher zweifelhaft (S bei O. elegans).
Eristalis cryptarum (Fabricius,
1794)
Wie A. lunulatus ist auch E. cryptarum bisher nur
durch ein Tier aus der Norwich Sammlung belegt, ihr Status daher
ebenfalls zweifelhaft.
Eristalinus aeneus (Scopoli,
1763)
Material: 1 w (16.06.1993, bei Kaarßen); 1 w (13.06.1993,
Bodenteicher Heide)
E. aeneus zeigt eine auffällige disjunkte Verbreitung in
Niedersachsen. In der Marsch und auf den Nordseeinseln ist die
Art nicht selten. Auf der Geest konnte E. aeneus aktuell
nur in Nordost-Niedersachsen nachgewiesen werden, der vorliegende
Fund ist hier der bisher am weitesten westlich gelegene.
4 Fundortverzeichnis
In Klammern ist die Nummer der entsprechenden Topographischen Karte und durch einen Punkt getrennt der jeweilige Quadrant angegeben (entsprechend Barkemeyer 1994).
Ahlhorner Teiche (3014.4), Alte Ziegeleigrube bei Molbath (3030.1), Badener Berg (3020.1), Baumweg (3014.4 + 3114.2), Bockheber (2825.3), Bodenteicher Heide (3129.2), Braunlage (4229.4), Buntenbock (4227.2), Bürstel (2917.3), Döhle (2826.2), Dragahn (2921.3), Eberhausen (4424.1), Ebstorf (2928.4), Ehrhorner Dünen (2825.1), Eitzener Bruch bei Eitzen I (2828.2, 2828.4), Emlichheim-Haselaar (3307.3), Freedenwald (3814.1), Galgenberg (N-Hang) bei Grünhagen (2828.2), Großes Bruch bei Altenebstorf (2928.3), Hahnenhorst (2522.3), Hainberg bei Westerweyhe (3029.1), Hasbruch (2916.2+2917.1); Heinköpen (2825.2), Hofgehölz Möhr (2925.1), Huntloser Moor (3015.2), Ilmenautal bei Kirchweyhe (2929.3), Im Sieken bei Westerweyhe (2929.3), lnzmühlen (2725.3), Jagdkopf (4329.1), Kaarßen (2832.1), Kakerbeck (2522.4), Klein Hesebecker Bruch (2929.2), Knüll (2421.4), Mansholter Holz / Dingshagen (2714.4), Niehof bei Veerßen (3029.3), NSG Unteres Wümmetal (2819.3), Oberhaverbecker Holz (2825.1), Pietzmoor (2924.2 + 2925.1), Rekumer Geest (2717.3), Rießel bei Medingen (2929.1), Rüstje (2423.3), Schweimker Moor (3229.2), Steinbeck (2523.1), Thülsfelder Talsperre (3013.4), Varrel (2918.3), Windhorn (2618.4+2718.2), Wunderburger Moor (3017.3)
Dank
Material zur Überprüfung stellten W. Barkemeyer (Flensburg), Dr. S. Vidal (Hannover), C. F Kassebeer (Kiel), M. Hauser (Darmstadt) und Dr. F. Malec (Kassel) zur Verfügung. Dr. H. Hohmann (Bremen) ermöglichte die Bearbeitung von Material des Überseemuseums Bremen. J. Esser (Berlin) gab wichtige Hinweise zur Beurteilung von Belegen aus der Norwich-Sammlung. Dr. G. E. Rotheray (Edinburgh) überprüfte die Bestimmung von Exuvien von Callicera rufa.
Literatur
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Goot, V.S. van der (1981): De zweefvliegen van Noordwest-Europa en Europees Rusland, in het bijzonder van de Benelux. - Koninklijke Nederlandse Natuurhistorische Vereniging, Nr.32, Amsterdam, 275 S.
Hassler, M. & Baumgärtner; D. (1990): Callicera rufa, Schummel, 1841 neu für Deutschland. Nachr. Entomol. Ver. Apollo NF 11(1): 10.
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